Das
kleine wilde Tier von Med
Reventberg. für Zuschauer ab 5 Jahren Premiere: Niemand will etwas zu tun haben mit dem kleinen wilden Tier: Die Waldwichtel verspotten es, die Tiere ergreifen die Flucht, der Förster macht sogar Jagd auf das kleine wilde Tier. Dabei war das kleine wilde Tier zuvor ein ganz normaler Junge: Ein Junge, der auf Wanderschaft ging, sich dabei mehr und mehr im tiefen, dunklen Wald verlor und doch den Warnungen vor Zauberern und Riesen tapfer trotzte. Aber erschöpft vom langen Fußmarsch, sucht sich der Junge ausgerechnet das Haus des Riesen aus, um seine müden Beine auszustrecken. Doch als der Riese den Eindringling entdeckt, glüht er vor Zorn – und er verzaubert ihn: in ein kleines, wildes Tier. Auf seiner Suche nach einem Menschen, der keine Angst vor ihm hat, trifft das kleine wilde Tier ein Mädchen. Sie hat noch nie ein Wort gesprochen. Gemeinsam werden sie es schaffen, den Zauber des Riesen rückgängig zu machen ... Theater-Traumplatz für Kinder Wenn von so viel Zauber und Spannung erzählt wird, wollen Kinder ganz besonders nah am Geschehen sein. Damit sie völlig eintauchen können in die Phantasiewelt des Theaters, werden wir die Trennung zwischen Zuschauern und Schauspielern aufheben: Die Kinder dürfen in einem achteckigen Pavillon , der zugleich Spielfläche ist, auf Sitzkissen Platz nehmen. Und die Erwachsenen? Sie haben das doppelte Vergnügen! Sie beobachten vom Saal aus durch die transparenten Wände des Oktogons das Spielgeschehen – und ihre Kinder. |
[ zur Bildergalerie ] |
![]() |
Regie und Ausstattung | Laurentiu Tuturuga |
Musik | Christoph Iacono |
Dramaturgie | Stefan Schroeder |
Die Schauspieler | Christoph Iacono |
Rainer Kreusch | |
Georg Florian | |
Andrea Siebott | |
Silke Welbers | |
Regieassistenz | Alexandra Gaede |
Technische Leitung | Till Buchwald |
Requisite | Sandra Spallek |
Kostümschneiderei | Eva-Droste Wagner, Hannah Brüggemann |
Werkstatt | Susanne Zeibig, Bianka Buße |
Westdeutsche Zeitung, 15.3.2004Troll und Riese zum Greifen nah"Das wilde Tier" hatte beim Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater Premiere. Von Gerhard Walter Wuppertal. Mucksmäuschenstill verfolgen die Kinder jede Bewegung der Schauspieler. Jugendliches Publikum und Bühnenakteure sind höchstens ein bis zwei Meter voneinander entfernt. Als die Darsteller szenengerecht einen Apfel essen, genehmigt sich Angelo (7) spontan einen großen Schluck aus seinem Trinkpäckchen. Auch Julia (5) kann der Versuchung nicht widerstehen und beißt genüsslich in einen Keks. Dabei blicken die Kinder gespannt in die Augen der Akteure. Die nämlich verwandeln die Aula des Berufskollegs Elberfeld in einen Traumplatz für Jungen und Mädchen ab fünf Jahren. Mit der Premiere des Stücks "Das kleine wilde Tier" wagt das Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater ein bemerkenswertes Experiment: Alle Kinder dürfen in einem nach außen leicht ansteigenden achteckigen Pavillon sitzen, dessen ebenerdiger Innenbereich die Bühne ist. Mit dieser Idee löst Regisseur Laurentiu Tuturuga die klassische Trennung zwischen Publikum und Künstlern auf. Die kleinen Zuschauer werden Teil der Handlung, die Grenze zwischen Fantasie und Wirklichkeit verschwimmt. Während der Nachwuchs die Handlung hautnah erleben kann, gilt für Erwachsene: Sie dürfen das Stück vom Saal aus durch die transparenten Wände des Pavillons verfolgen. "Das kleine wilde Tier" ist ein modernes Märchen inklusive Happy End. Geschrieben vom schwedischen Autor Med Reventberg, thematisiert das Stück die Angst eines Jungen vor Einsamkeit, Verlust und Ausgrenzung. Auf der Bühne entscheidet sich die Hauptfigur nach dem Tod der geliebten Großmutter dazu, in den dunklen Wald aufzubrechen. Eigensinnig und unbelehrbar missachtet der Junge alle Warnungen der Eule und geht in ein Haus, das von einem bösen Riesen bewohnt wird. Der erklärt mit tiefer zorniger Krächzstimme: "Wie ein wildes Tier hat er sich in mein Bett gelegt, ohne mich zu fragen. Und in ein wildes Tier werde ich ihn verwandeln." So wird aus dem Jungen ein wildes Tier mit schwarzem Zottelfell (hervorragend dargestellt von Georg Florian, der kurzfristig für den erkrankten Rainer Kreusch einsprang). Sofort nach der Verwandlung beginnen die Probleme: Die Waldtrolle Ortrud (überzeugend: Silke Welbers) und Fritz (Christoph Iacono) verspotten das kleine Tier. "Der Riese will, dass dich alle hassen, aber wenn du jemanden findest, der dich liebt, dann ist der Zauber gebrochen. Such einen Freund dann wirst du wieder ein Mensch", lautet der Rat einer alten Frau. Mit solchen Sätzen transportiert das Stück kindgerecht seine Botschaft: Für die Rückkehr in die Gemeinschaft ist es nie zu spät.
|
Gestaltung: SIGNUM DESIGN
& KUNST, Wuppertal
www.mungis.de