Regie | Herwig Mark |
Ausstattung | Laurentiu Tuturuga |
Musik | Matthias Burkert |
Rudi
Mäusepiratenkapitän Alte Gouda |
Uwe Weinreich |
Kurtchen
Schiffskoch Alte Gouda |
Sebastian Rüdiger |
Arno
Schiffsjunge Alte Gouda |
Adi Taha |
Willi Würges
Mäusepiratenkapitän Schlingernde Mausi |
Ralf Stallmann |
Holzbein
Hinnerk Mäusepiratenkapitän im Ruhestand |
Roman Bilyy |
Flaschenpostbote | Karola Brüggemann |
Regieassistenz und Souffleuse | Corinna Schneider |
Hannah Brüggemann | |
Technische Leitung | Till Buchwald |
Requisite | Karola Brüggemann |
Licht | Dominik
Schneider, Michael Seibel, Oliver Spenn |
Ton | Benjamin Krüger |
Bühne | Manuel Brüggemann |
Bühnenbau | Susanne
Zeibig, Bianka Buße |
Westdeutsche Zeitung, 5.3.2001Der Schatz ist nur ein Trick fürs PiratenfestDas Kinder- und Jugendtheater zeigt „Der Piratenschatz“ nach dem Kinderbuch von Bärbel Haas. Für Kinder ab vier gibt es eine Reise zur Mondinsel. Von Frank Scurla Elberfeld. Die drei Mäusepiraten Rudi, Kurtchen und Arno erreicht die Flaschenpost, als sie von ihrem räuberischen Handwerk einmal so richtig ausspannen wollen. Schreiben und Schatzkarte in der Flasche machen ihnen den Mund nach einem auf der Mondinsel vergrabenen Piratenschatz wässrig, und so stechen sie mit der „Gouda“ in See. Herwig Mark hat in der Uraufführungsinszenierung von „Der Piratenschatz“ für das Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater – nach dem Film für „Die Sendung mit der Maus“ und dem Kinderbuch von Bärbel Haas – die Vorbereitungen der Seefahrt mit liebevoll gestalteten Details in Szene gesetzt, wobei es mehr auf Aktion als auf gesprochenen Dialog ankommt. Ein Mäuseorchester kommt zum Einsatz. Das Piratentrio (mit viel Situationskomik gespielt von Uwe Weinreich, Sebastian Rüdiger und Adi Taha) wirkt wie Comicfiguren, die Piratenflüche wie Sprechblasen. Die „Gouda“ wir aus Käse und ausgehöhltem Brot (Ausstattung: Laurentiu Tuturuga) im Schnellverfahren zusammengebaut. In einem Mäusefilm aus einem Hollywood-Zeichentrickstudio würde es nicht anders sein. Der Reiz auf der Bühne in einer Aufführung für Kinder ab vier Jahren liegt offensichtlich darin, dass die Illusionen immer durchschaubar bleiben. Laurentiu Tuturuga suggeriert inklusive abschließenden Bühnennebels mehr Aufwand, als eigentlich getrieben wird. Das weist ihn als Könner auf seinem Gebiet aus. Es passt auch zur Inszenierung von Herwig Mark, die die Schatzsucher-Klischees erst bedient und dann verlässt. Das Piraten-Duo wurde gefoppt. Die Flaschenpost war fingiert und ging auch an die Piraten auf der Schlingernden Mausi, die sich ebenfalls auf der Mondinsel einfinden. Absender war Holzbein Hinnerk (Roman Bilyy), der Mäusekapitän im Ruhestand, der sich auf der Mondinsel einsam fühlte und jetzt Wiedersehen mit allen anderen Piraten feiern kann. Die Seeräuber, von den Laiendarstellern überzeugend als multikulturell zusammengewürfelter Haufen gespielt, stellen zumindest für den Augenblick Zwischenmenschlichkeit über die Gier nach Reichtum. Diese löbliche Utopie kommt sicher auch bei kleinen Zuschauern rüber. Nur scheint sie für ein Kindertheater nicht mehr mit rein theatralischen Mitteln und ohne Anleihen bei anderen Medien transportiert werden zu können, sondern nur mit einer Geschichte, die von den Autoren schon mehrfach verwertet wurde. (Eine Stunde ohne Pause, weitere Aufführungen am 10. März, 14.30 Uhr, am 13. und 14. März, 18.00 Uhr, in der Aula des Berufskollegs Elberfeld, Bundesallee 222, Telefon 899154) |
Rundschau vom 4.3.2001Rätsel um den PiratenschatzDas Kinder- und Jugendtheater begeisterte mit Uraufführung Eigentlich wollten die Mäuse-Piraten ihre Enterhaken und Augenklappen eine Zeit lang an den Nagel hängen und Urlaub vom anstrengenden Kapergeschäft machen. Doch da bringt die Flaschenpost ihnen eine Schatzkarte! Im Nu sind Brot und Käseecke zum Piratenschatz verknotet. Am Strohhalm-Mast wird das schwarze Piratensegel gesetzt – Kurs auf die Mondinsel! Und schon sind wir mitten in der Geschichte vom Piratenschatz gefangen. Die Kinder fiebern mit den liebenswerten Piraten Rudi, Arno, Willi Würges und Schiffskoch Kurtchen mit dem faszinierenden Wackelbauch, die einander nicht zu Leide tun können, durch ihre Abenteuer. Wir lernen, dass Katzen-Haie noch gefährlicher sind als gewöhnliche Haie – jedenfalls für Mäuse-Piraten. Doch die pfiffigen Kerlchen wissen sich zu helfen: Der „Pi-Rat-geber“ empfiehlt, diesen doppelt gefährlichen Raubfisch mit Katzenmusik zu vertreiben: Davon bekommt er nämlich Pickel! Das Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater (WKJ) präsentiert das Stück nach dem Bilderbuch von Bärbel Haas. Ein Spiel für Kinder ab vier Jahren. In den rund 50 Minuten Aufführungszeit ziehen die Schauspieler die kleinen Zuschauer ganz in ihren Bann. Das Vorstellungsvermögen der Knirpse wird besonders unterstützt durch das fantasievolle Bühnenbild von Susanne Zeibig. Was sich mit Fantasie doch alles aus alltäglichen Dingen basteln lässt! Auch die Kostüme entsprechen dem Bild von Mäuse-Piraten. Margit Koch hat zum ersten Mal bei diesem Stück ihr Talent als Kostümschneiderin für das WKJ unter Beweis gestellt. Untermalt wir die Aufführung von der Musik des Mäuse-Piratenorchesters, das die richtige Stimmung aufkommen lässt, ob ausgelassene Fröhlichkeit angesagt ist oder der unheilvolle Katzen-Hai im Anmarsch, pardon: Anschwimmen ist. Weitere Aufführungen gibt es in Wuppertal in der Aula des Berufskollegs Elberfeld und im Rex-Theater sowie in Remscheid-Lennep in der Klosterkirche und in Schwelm im Jugendzentrum. Ruth Hoffmann |
Gestaltung: SIGNUM DESIGN
& KUNST, Wuppertal
www.mungis.de