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 Der Piratenschatz

ein Stück für Kinder ab 4 Jahren

von Bärbel Haas

bitte klicken Sie um eine vergrößerte Darstellung zu erhalten (© Galerie in der Töpferstube, Würzburg) bitte klicken Sie um eine vergrößerte Darstellung zu erhalten (© Galerie in der Töpferstube, Würzburg)
Abbildungen aus „DER PIRATENSCHATZ“,
mit freundlicher Genehmigung: Galerie in der Töpferstube, Würzburg

Premiere und Uraufführung:
Samstag, 3. März. 2001, 16.00 Uhr
Aula Berufskolleg Elberfeld
Bundesallee 222, Wuppertal-Elberfeld

Eine Piraten-Maus kommt selten allein

Stellt euch vor, ihr wärt auf hoher See, auf einem Piratenschiff in voller Fahrt, und plötzlich erspäht ihr einen Hai, noch schlimmer: einen Katzenhai!! Der Hai verfolgt euch und ihr wisst, dass dieser Hai am allerliebsten Piraten frisst, mit Tomatenketschup oder ohne. Was werdet ihr tun? Keine Ahnung, was? Wundert mich nicht. Wer von uns besitzt auch schon den PIRATGEBER. Dabei sollte ein Pirat dieses Büchlein immer mit sich führen, also den Piratgeber, der Piraten Rat gibt in allen Piratenlebenslagen. Da steht nämlich drin, das einzige, was hilft gegen Katzenhaie ist Katzenmusik. Schön schräges Gejaule. Die Haie kriegen Pickel davon und hauen ab.

Ich wusste das bis vor kurzem auch nicht, weil ich auch keinen Piratgeber zu Hause habe. Aber ich weiß das jetzt, weil ich "der Piratenschatz" im Theater gesehen habe, die Geschichte von den Piratenmäusen und ihren Abenteuern.

Rudi, der Mäuse-Kapitän zur See, Kurtchen, der Schiffskoch, und Arno, der Schiffsjunge, begegnen nämlich einem Katzenhai auf ihrer Fahrt zur Mondinsel. Dort wollen sie einen Schatz heben. Eigentlich machten sie gerade Urlaub vom Schätze Heben, Entern und Kapern, aber dann bekamen sie eine Flaschenpost. In der Buddel war eine richtige Schatzkarte und der Hinweis, dass dieser Piratenschatz auf der Mondinsel zu finden sei. Die Unterschrift unter dem Brief war leider sehr unleserlich. Natürlich sind die drei unverzüglich aufgebrochen. Mit ausreichend Augenklappen, 28 Butterbroten und einem Fass Limonade an Bord. Unterwegs treffen sie auch Mäuse-Piratenkapitän zur See Willi Würges, den Schrecken der Sieben Meere. Komischerweise ist der auch zur Mondinsel unterwegs, denn er hat eine gleichlautende Flaschenpost bekommen. Die alten Haudegen freuen sie riesig, sich mal wiederzusehen und beschließen, gemeinsam Kurs auf die Mondinsel zu nehmen. Denn wie sagt das alte Piratensprichwort noch: Vier Seeräuber sehen mehr als drei!

Endlich erreichen die Mäusepiraten ihre Schatzinsel. Sie gehen an Land und beginnen gleich im Sand und Nebel herumzustochern – Sardinendosen und rostige Schirmgestelle werden zu Tage befördert. Aber kein Schatz. Stattdessen tauchen plötzlich all die anderen Piraten auf wie Meuchel- Malte, Haken-Hein, Enter-Ede, Truhen-Fritz, Karten-Knut, Klappen-Klaus und Segel-Sigi. Alle gekommen, um diesen ominösen Schatz zu heben. Wer sie da wohl an der Mäuse-Nase herumgeführt hat?

Das wunderschöne Bilderbuch "Der Piratenschatz" ist von der Autorin Bärbel Haas in Zusammenarbeit mit ihrem Ehemann für die Bühne bearbeitet worden. So witzig und ideenreich wie das Buch kommt das Stück daher. Es jongliert mit den Requisiten und der Sprache der wüsten Welt der Piraten und leiht sie aus für die Welt echter und anderer Mäuse. Hier entfaltet diese Szenerie einen unschlagbaren Charme. Piratenlieder und –flüche sind diesmal unbedingt nachahmenswert, oder etwa nicht Zappenfax noch einmal, Kladderabumm und zugenäht.

Cordula Helmig


Plakat zeigen

Uraufführung

Das Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater freut sich, die Uraufführung des Piratenschatzes zu präsentieren.
Aufführungsrechte: Verlag für Kindertheater Uwe Weitendorf GmbH, Hamburg

Der Piratenschatz von Bärbel Haas, als Film bekannt aus der Sendung mit der Maus, ist als Bilderbuch erschienen beim Verlag „Galerie in der Töpferstube” (ISBN 3-924561-33-8).

Ganz neu ist die Ausgabe in lateinischer Sprache für junge und jung gebliebene „Lateiner” De Thesauro Piratarum: Aulus Musculus, magister piratarum cognomine Harpago, non semper navium diripiendarum causa per maria vasta navigat ... so beginnt das spannende Abenteuer der drei Mäusepiraten, das mit einer unglaublichen Überraschung endet (ISBN 3-924561-23-0).

 

 

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Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater e.V.

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Regie Herwig Mark
Ausstattung Laurentiu Tuturuga
Musik Matthias Burkert
Rudi   
Mäusepiratenkapitän „Alte Gouda“
Uwe Weinreich
Kurtchen   
Schiffskoch „Alte Gouda“
Sebastian Rüdiger
Arno   
Schiffsjunge „Alte Gouda“
Adi Taha
Willi Würges   
Mäusepiratenkapitän „Schlingernde Mausi“
Ralf Stallmann
Holzbein Hinnerk
Mäusepiratenkapitän im Ruhestand
Roman Bilyy
Flaschenpostbote Karola Brüggemann
Regieassistenz und Souffleuse Corinna Schneider
Hannah Brüggemann
Technische Leitung Till Buchwald
Requisite Karola Brüggemann
Licht Dominik Schneider,
Michael Seibel,
Oliver Spenn
Ton Benjamin Krüger
Bühne Manuel Brüggemann
Bühnenbau Susanne Zeibig,
Bianka Buße

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Westdeutsche Zeitung, 5.3.2001

Der Schatz ist nur ein Trick fürs Piratenfest

Das Kinder- und Jugendtheater zeigt „Der Piratenschatz“ nach dem Kinderbuch von Bärbel Haas. Für Kinder ab vier gibt es eine Reise zur Mondinsel.

Von Frank Scurla

Elberfeld. Die drei Mäusepiraten Rudi, Kurtchen und Arno erreicht die Flaschenpost, als sie von ihrem räuberischen Handwerk einmal so richtig ausspannen wollen. Schreiben und Schatzkarte in der Flasche machen ihnen den Mund nach einem auf der Mondinsel vergrabenen Piratenschatz wässrig, und so stechen sie mit der „Gouda“ in See.

Herwig Mark hat in der Uraufführungsinszenierung von „Der Piratenschatz“ für das Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater – nach dem Film für „Die Sendung mit der Maus“ und dem Kinderbuch von Bärbel Haas – die Vorbereitungen der Seefahrt mit liebevoll gestalteten Details in Szene gesetzt, wobei es mehr auf Aktion als auf gesprochenen Dialog ankommt. Ein Mäuseorchester kommt zum Einsatz. Das Piratentrio (mit viel Situationskomik gespielt von Uwe Weinreich, Sebastian Rüdiger und Adi Taha) wirkt wie Comicfiguren, die Piratenflüche wie Sprechblasen.

Die „Gouda“ wir aus Käse und ausgehöhltem Brot (Ausstattung: Laurentiu Tuturuga) im Schnellverfahren zusammengebaut. In einem Mäusefilm aus einem Hollywood-Zeichentrickstudio würde es nicht anders sein.

Der Reiz auf der Bühne in einer Aufführung für Kinder ab vier Jahren liegt offensichtlich darin, dass die Illusionen immer durchschaubar bleiben. Laurentiu Tuturuga suggeriert inklusive abschließenden Bühnennebels mehr Aufwand, als eigentlich getrieben wird. Das weist ihn als Könner auf seinem Gebiet aus. Es passt auch zur Inszenierung von Herwig Mark, die die Schatzsucher-Klischees erst bedient und dann verlässt. Das Piraten-Duo wurde gefoppt. Die Flaschenpost war fingiert und ging auch an die Piraten auf der Schlingernden Mausi, die sich ebenfalls auf der Mondinsel einfinden.

Absender war Holzbein Hinnerk (Roman Bilyy), der Mäusekapitän im Ruhestand, der sich auf der Mondinsel einsam fühlte und jetzt Wiedersehen mit allen anderen Piraten feiern kann. Die Seeräuber, von den Laiendarstellern überzeugend als multikulturell zusammengewürfelter Haufen gespielt, stellen zumindest für den Augenblick Zwischenmenschlichkeit über die Gier nach Reichtum. Diese löbliche Utopie kommt sicher auch bei kleinen Zuschauern rüber. Nur scheint sie für ein Kindertheater nicht mehr mit rein theatralischen Mitteln und ohne Anleihen bei anderen Medien transportiert werden zu können, sondern nur mit einer Geschichte, die von den Autoren schon mehrfach verwertet wurde.

(Eine Stunde ohne Pause, weitere Aufführungen am 10. März, 14.30 Uhr, am 13. und 14. März, 18.00 Uhr, in der Aula des Berufskollegs Elberfeld, Bundesallee 222, Telefon 899154)

 

Rundschau vom 4.3.2001

Rätsel um den Piratenschatz

Das Kinder- und Jugendtheater begeisterte mit Uraufführung

Eigentlich wollten die Mäuse-Piraten ihre Enterhaken und Augenklappen eine Zeit lang an den Nagel hängen und Urlaub vom anstrengenden Kapergeschäft machen. Doch da bringt die Flaschenpost ihnen eine Schatzkarte! Im Nu sind Brot und Käseecke zum Piratenschatz verknotet. Am Strohhalm-Mast wird das schwarze Piratensegel gesetzt – Kurs auf die Mondinsel!

Und schon sind wir mitten in der Geschichte vom Piratenschatz gefangen. Die Kinder fiebern mit den liebenswerten Piraten Rudi, Arno, Willi Würges und Schiffskoch Kurtchen mit dem faszinierenden Wackelbauch, die einander nicht zu Leide tun können, durch ihre Abenteuer. Wir lernen, dass Katzen-Haie noch gefährlicher sind als gewöhnliche Haie – jedenfalls für Mäuse-Piraten. Doch die pfiffigen Kerlchen wissen sich zu helfen: Der „Pi-Rat-geber“ empfiehlt, diesen doppelt gefährlichen Raubfisch mit Katzenmusik zu vertreiben: Davon bekommt er nämlich Pickel!

Das Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater (WKJ) präsentiert das Stück nach dem Bilderbuch von Bärbel Haas. Ein Spiel für Kinder ab vier Jahren. In den rund 50 Minuten Aufführungszeit ziehen die Schauspieler die kleinen Zuschauer ganz in ihren Bann. Das Vorstellungsvermögen der Knirpse wird besonders unterstützt durch das fantasievolle Bühnenbild von Susanne Zeibig. Was sich mit Fantasie doch alles aus alltäglichen Dingen basteln lässt! Auch die Kostüme entsprechen dem Bild von Mäuse-Piraten. Margit Koch hat zum ersten Mal bei diesem Stück ihr Talent als Kostümschneiderin für das WKJ unter Beweis gestellt. Untermalt wir die Aufführung von der Musik des Mäuse-Piratenorchesters, das die richtige Stimmung aufkommen lässt, ob ausgelassene Fröhlichkeit angesagt ist oder der unheilvolle Katzen-Hai im Anmarsch, pardon: Anschwimmen ist. Weitere Aufführungen gibt es in Wuppertal in der Aula des Berufskollegs Elberfeld und im Rex-Theater sowie in Remscheid-Lennep in der Klosterkirche und in Schwelm im Jugendzentrum.

Ruth Hoffmann

 

 

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Gestaltung: SIGNUM  DESIGN & KUNST, Wuppertal
www.mungis.de