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ZAUBER, STURM & ARIEL

von Stefan Schroeder
frei nach Shakespeares „Der Sturm”

ein Stück für Kinder ab 9 Jahren 

eine Gemeinschaftsproduktion des Wuppertaler Kinder- und Jugendtheaters und der Wuppertaler Bühnen GmbH

Uraufführung + Premiere:
Samstag, 9. April 2005, 16.00 Uhr
Aula Berufskolleg Elberfeld
Bundesallee 222, Wuppertal-Elberfeld

Eine Insel hinter Nebelschwaden, Heimat von Luftgeistern und Hexen, von Zauberern und Magie: Auf dieses Eiland verbannte König Antonio vor Jahren seinen Bruder Prospero.

Der Streit um die Thronfolge hatte die gar nicht so ungleichen Brüder entzweit – bis der eine, Prospero, sein Schicksal auf jener unbekannten Insel fand, während Antonio, von zügelloser Gier nach Macht geblendet, die väterliche Krone an sich riss.

Viele Jahre später reist Antonio über das Meer. Doch ein gewaltiges Unwetter, durch Zauberkraft gestärkt, lässt die königliche Flotte in den Fluten kentern. An den Küsten des geheimnisumwitterten Eilandes entkräftet und durchnässt gestrandet, irren sie durch eine ihnen unbekannte Welt: Der König, sein Sohn, der Kronprinz, und der Kapitän, durch das Schiffsunglück getrennt, erforschen den Zauber jener fremden Insel, treffen auf Geister, Magier und zauberhafte Wesen – und auf Prospero und seine junge Tochter. Auch der einst verbannte Bruder trägt nun eine Krone, brachte er doch jenes Requisit in seine Gewalt, das zwar die Herrschaft sichert, doch alle Geister seiner Insel ihm zu Feinden macht: das Buch der Zauber.

Am Strand treffen unversehens Prinz und Prinzessin der ungleichen Welten aufeinander. Gemeinsam versuchen sie, den Frieden zwischen ihren verfeindeten Vätern wieder-herzustellen – zwei Königen, die sich hassen, obwohl sie sich seit Jahren nicht begegnet sind. So entspinnt sich eine phantastische Geschichte, die mit Spannung, Witz und Zauberkraft ihr humorvolles Spiel treibt, „große Gefühle“ inbegriffen. Und über allem schwebt Ariel, ein junger und nur anfangs unbedarfter Luftgeist, der als erster erkennt, dass in dieser Geschichte nur Phantasie und Liebe über Hass und Rache siegen können.

Shakespeare für Kinder?
Wer sich auf Shakespeare einlässt, entdeckt ein faszinierendes, ein berauschendes, ein erschreckendes Panorama von Ideen, Geschöpfen und Verwicklungen: Was geschrieben werden kann, was Worte sagen können, bannte Shakespeare auf Papier, was Bilder zeigen können, brachte Shakespeare auf die Bühne.

Was Shakespeares Gestalten umtreibt, was sie fühlen und was sie fühlbar macht, was sie schon vor 400 Jahren für ihr Publikum erlebten und erlitten, bringt die Grundlagen der gesamten abendländischen Kultur- und Menschheitsgeschichte ins Theater: Shakespeares Themen sind so alt wie die Welt selbst, seine Geschichten, so könnte man gar sagen, sind die Welt. Und das, ohne dass er dafür mit dem hoch erhobenen Zeigefinger hätte drohen müssen.

Sein Publikum war so bunt wie die Gesellschaft seiner Zeit, die einen wollten sich amüsieren, die anderen wollten was lernen, wieder andere sich einfach überraschen lassen – und alle erhielten stets, was sie brauchten. Für junge Zuschauer neu erzählt wird aus Shakespeares Werk ein Märchen, ein Abenteuer, ein Fantasy-Erlebnis für Junge, Mittlere und Alte. Und das ist gewiss in seinem Sinne.


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Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater e.V.

 

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Regie Lars Emrich
Ausstattung Laurentiu Tuturuga
Musik Christoph Iacono
Choreographie I-Fen Lin
Regieassistenz Wasiliki Noulesa
Souffleuse Julia Bertermann
Technische Leitung Benjamin Krüger
Licht Manuel Brüggemann
Ton Till Buchwald
Requisite Karola Brüggemann
Bühne und Kostüme wurden von den Werkstätten der
Wuppertaler Bühnen GmbH hergestellt
Bühnentechnik Mario von Grumbkow
Michael Risse
Sven Roßbach

 

König Prospero Knut Heimann
König Antonio Dieter Marenz
Miranda,
Prosperos Tochter
Anna Rauhaus
Ferdinand,
Antonios Sohn
Daniele Nese
Ariel,
ein Luftgeist
David Fischbach
Caliban,
Sohn des Teufels und der Sycorax
Jens Wagner
Sycorax,
eine Hexe
Sally Taha
Kapitän Stephano Ralf Stallmann
Ferdinand als Kind Rico Kukec
Miranda als Kind Patrizia Wirths
Geister,
Matrosen,
Schergen
Linda Helbing
Rico Kukec
Florian Leckebusch
Sally Taha
Patrizia Wirths

 

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In der Spielzeit 2004/2005 startete das Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport NRW ein Förderprogramm für Kooperationen zwischen städtischen Theatern und Theatergruppen der Freien Szene.
 

Die Wuppertaler Bühnen beteiligen sich daran mit insgesamt drei Koproduktionen: Zwei Projekte mit dem Kommunikationszentrum „die börse“ sowie diese Produktion mit dem Kinder- und Jugendtheater Wuppertal.

Das künstlerische Team wird in diesem Fall vom Kinder- und Jugendtheater gestellt, die Ausstattung (Kostüme, Bühnenbild) kommt aus den Theaterwerkstätten.

 

 

Westdeutsche Zeitung, 17.03.05

Ein zauberhaftes Netzwerk

von Martina Thöne

Die Wuppertaler Bühnen kooperieren mit dem Kinder- und Jugendtheater: Am 9. April wird "Zauber, Sturm & Ariel" im Berufskolleg Elberfeld uraufgeführt.

Wuppertal. Nein, eine Insel der Glückseligen gibt es nicht. Weder auf der Bühne, in der phantastischen Geschichte "Zauber, Sturm & Ariel", noch im realen Theaterleben. Da weht, finanziell gesehen, ein rauer Wind weshalb sich Wuppertaler Kapitäne entschieden haben, den Turbulenzen der Zeit gemeinsam und vor allem sichtbar zu trotzen: Am 9. April führen zwölf Darsteller (elf Jugendliche, drei Erwachsene) Stefan Schroeders Stück um 16 Uhr als Koproduktion in der Aula des Elberfelder Berufskollegs auf.

Was sich sowohl die Wuppertaler Bühnen als auch das Kinder- und Jugendtheater von ihrer ersten Zusammenarbeit versprechen, ist kein Geheimnis. "Wir sitzen im selben Boot", sagt Laurentiu Tuturuga vom Kinder- und Jugendtheater und meint das gemeinsame Ziel, trotz knapper Kassen den Zuschauerkreis zu pflegen, wenn nicht gar zu erweitern. Wie ginge das besser als mit vereinten Kräften?

Bei der Uraufführung von "Zauber, Sturm & Ariel" frei nach Shakespeares "Der Sturm" sieht die Arbeitsteilung so aus: Das Kinder- und Jugendtheater stellt das künstlerische Team samt Darsteller, die Wuppertaler Bühnen liefern Kostüme und Bühnenbild.

Apropos: Das imposante, drehbare Insel-Gebilde (durchschnittlich sechs Meter breit und fünf Meter hoch) entstand nach einer Konzeption des Kindertheaters. "Wir hätten das Bühnenbild zwar auch selbst bauen können, dann wäre es aber erst im November fertig geworden", betont Tuturuga.

Konkrete Vorteile und neue Dimensionen eröffnet die Kooperation auch denjenigen, die seit Januar ihre Freizeit opfern und bis zu sechsmal die Woche proben: Die Jugendlichen durften nicht nur den Profis in den Bühnenwerkstätten über die Schulter schauen. Die Nachwuchsakteure haben auch nicht schlecht gestaunt, als sie zur Kostümanprobe und Vermessung zu den Bühnen durften. "Sie haben sich wie kleine Stars gefühlt", verrät Regieassistentin Wasiliki Noulesa.

Die jüngsten Darsteller sind zwölf, die jüngsten Zuschauer im Idealfall neun, wie der Hagener Autor Stefan Schroeder erklärt: "Shakespeares Werk ist voll von Motiven und Figuren, die auch heute noch aktuell sind."

So will auch seine Adaption kindgerecht verzaubern: "Es geht um Magie, Hexen, Luftgeister, aber auch um die Beherrschung von Naturgewalten und verfeindete Brüder." Denn das runde Bühnenbild ist keine Insel der Glückseligen sondern Treffpunkt von Prinz und Prinzessin, die versuchen, den Frieden zwischen ihren verfeindeten Vätern einzuläuten.

Traute Harmonie demonstrieren schon jetzt die Kooperationspartner. "Die Koproduktion ist die Zusammenführung zweier Mutterschiffe", sagt Tuturuga und ergänzt: "Zweier Schiffe mit ganz vielen Theaterbazillen." Die freilich sollen nicht krank machen, sondern neue Zuschauer mit dem Theatervirus infizieren.

Nach der Kooperation mit dem Boulevardtheater Comödie und der Börse ist das Kinderund Jugendtheater der nächste Partner, den die Wuppertaler Bühnen ins Boot holen, um jüngere Zuschauer an sich zu binden. "Unsere Projekte mit der Börse, ,Creeps` und ,Anne Frank`, waren große Erfolge", sagt Bühnen-Geschäftsführer Enno Schaarwächter.

Beide Inszenierungen stehen in direktem Zusammenhang zu "Zauber, Sturm & Ariel": Alle drei Projekte unterstützt das Land NRW mit insgesamt 24 000 Euro Anerkennung dafür, dass der städtische Theaterbetrieb und Freie Szene gemeinsame Sache machen. Ob und wie es ohne öffentliche Förderung weiter geht, "beraten wir nach der Premiere", so Schaarwächter.

Die Uraufführung soll jedenfalls kein einmaliger Schulterschluss sein, "sondern Sogwirkung entwickeln".

Karten und Infos beim Kinder- und Jugendtheater unter Telefon 899 154.
www.kinder-jugendtheater.de

 

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Westdeutsche Zeitung, 11.4.05

Zauber der Liebe siegt über die Gier nach Macht

Fantasy-Märchen begeistert das Premierenpublikum im Berufskolleg

von Nicole Bolz

So unbeschwert, wie die Prinzenkinder Miranda (Patricia Wirth) und Ferdinand (Rico Kukec) zu Beginn vor den Toren des Königlichen Schlosses spielen, wird ihr Leben nicht verlaufen, das ist dem Zuschauer schnell klar. Denn über ihren unschuldigen Köpfen brauen sich zwischen ihren Vätern im Kampf um Krone und Königreich bereits dunkle Gewitterwolken zusammen.

Alsbald verschleppen vermummte Gestalten im Auftrag des gierigen Königs Antonio (Dieter Marenz) dessen Bruder Prospero (Knut Heimann) und seine Tochter Miranda und setzen sie auf einer Insel aus. Zwischen seltsamen Vogelwesen, Hexen und Geistern sichert sich Prospero durch ein Zauberbuch jedoch die Macht über Insel und Bewohner. Dort wartet er auf den Tag, an dem er sich rächen kann.

„Zauber, Sturm und Ariel“ erzählt in Anlehnung an Shakespears „Der Sturm“ ein buntes, spannendes Fantasy-Märchen, das als Koproduktion der Wuppertaler Bühnen und des Kinder- und Jugendtheaters unter Regie von Lars Emrich in der Aula des Berufskollegs an der Bundesallee Premiere feierte.

Im Zentrum der Liebesgeschichte zwischen Miranda und Ferdinand, die sich als Jugendliche (Anna Rauhaus und Daniele Nese) wiedersehen, steht der Konflikt zwischen den gar nicht so ungleichen Brüdern Prospero und Antonio. In ihrer Machtgier erschaffen beide ihre Königreiche auf den Säulen der Angst und der Unterdrückung. Sie verlieren jegliches Gefühl von Liebe, Familie und Moral. So kann am Ende nur die Liebe sie retten – und die trickreiche Nachhilfe der Geister.

Vor allem Ariel, der Luftgeist (großartig: David Fischbach), zaubert wie ein kleiner Bruder von Puk über die Insel und durch die Leben der Bewohner. Ariel, stets in Bewegung ist eine Art Held der Geschichte – ungestüm und frech, zugleich pfiffig und anständig ist er den Menschen immer ein stück voraus.

„Zauber, Sturm und Ariel“ verzaubert durch phantasievolle Kostüme und ein eindruckvolles Bühnenbild und lebt vor allem durch den Witz und die Poesie der Worte. Nur manchmal gerät der permanente Auf- und Abgang zum Störfaktor. Die Moral indes ist auch für erwachsene Begleiter einen Gedanken wert: Macht ist fragiler, fragwürdiger Zustand, der auch die zweifelhaftesten Figuren zum Herrscher erhebt, wenn sie nur im Besitz des rechten Hilfsmittels sind.

 

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Gestaltung: SIGNUM  DESIGN & KUNST, Wuppertal
www.mungis.de